Seit 2011 betreue ich Rollerprojekte in Hamburg, Leverkusen und in Wien (in Hamburg nehmen mittlerweile 45, in Leverkusen 7 Grundschulen an Rollerprojekten teil).

Die Situation/ Ausgangslage, dass immer mehr 4.-Klässler immer weniger gut Radfahren konnten und können, veranlasste mich zusammen mit Herrn Thorsten Bräuer (Schulleiter der Grundschule Arnkielstraße in Hamburg-Altona) 2010 zu der Idee, in der ersten und zweiten Klasse Rollerstunden als vollwertige Schulstunden zu konzipieren. Diese Idee fand bei der Unfallkasse Nord, der Polizei Hamburg (Verkehrserziehung), dem Referat Mobilitätserziehung der Schulbehörde Hamburg und der Alexander-Otto-Sportstiftung Unterstützung und so konnte ich beginnen, das Rollerkonzept „Sicher und souverän auf zwei Rädern“ zu erstellen. Durch eine spezielle, vielschichtige und breit aufgestellte Methodik werden auch fächerübergreifende Lehrinhalte mit dem praktischen Rollerfahren verflochten – „Lernen in Bewegung“ zeichnet das Konzept aus.

Es sieht für die Schulen u.a.

▪regelmäßige (mindestens wöchentlich) und verlässliche Rollerstunden in der ersten Klasse
▪Rollertouren und Verkehrerziehung in der zweiten Klasse
▪einen Rollersatz (Regelklassenstärke plus ein oder zwei Erwachsenenroller plus Rollerkiste mit Spiel- und Aufgabenmaterial, siehe Foto)
▪die Fortbildung von mindestens 3 Erzieher*innen oder Lehrer*innen zum „Rollercoach“

vor. Der Umfang dieser Fortbildung (u.a. mit den Inhalten: bewegungstheoretischer Ansatz, Radfahrkarriere der Kinder, Rollerfahren in Theorie und Praxis, Strukturierung/ Aufbau von Rollerstunden, Spiele und Aufgaben mit den Rollern) beträgt bis zu 12 Stunden; hinzu kommen bis zu 3 Hospitationsstunden an den jeweiligen Schulen. Zur Fortbildung existiert eine umfassende Handreichung.

Die positiven Rückmeldungen der Lehrer*innen und der Schulleitungen, ihre Erfahrungen und die Ergebnisse des regelmäßigen, angeleiteten und strukturierten Rollerfahrens sprechen eine eindeutige Sprache. Für die nahe Zukunft ist hierzu eine Evaluierung mit verlässlichen Daten in Vorbereitung.

Die Roller wurden im Laufe der Jahre gemeinsam mit dem Hersteller weiterentwickelt; sie sind in der Höhe leicht verstellbar, mit hochwertigen Komponenten ausgestattet und in vier Signalfarben verfügbar.

Die Grundschule Arnkielstraße (Rollerprojekt unter Lernangebote/Projekte) darf übrigens als Pilotschule betrachtet werden. An dieser Schule finden nicht nur nachwievor Rollerstunden statt; seit 2013 verfügt die Schule über 20 von der Alexander-Otto-Sortstiftung gestiftete Räder, mit denen die Kinder der 3. Klassen auch regelmäßige angeleitete Radfahrtrainings erhalten. Die anleitenden Erzieher*innen sind vom VdR ausgebildete und zertifizierte Radfahrlehrer*innen.

Für Rück- und Anfragen sowie für weitere Informationen zum Rollerprojekt stehe ich gern zur Verfügung.

 


Fotos: Christian Burmeister und Asja Caspari